
Spülmaschinentabs oder selber machen?
So einfach lässt sich die Frage gar nicht beantworten. Ist es einfach ein Spülmaschinenpulver selber zu machen? Wo liegen die Vor-und Nachteile zu gekauften Spülmaschinentabs? Ich möchte euch heute an meinen Erfahrungen zu Spülmaschinentabs und DIY-Spülmaschinenpulver teilhaben lassen.
Seit einigen Monaten achten wir vermehrt darauf, was wir eigentlich kaufen. Gerade in Bezug auf Mikroplastik haben wir eine Menge dazu gelernt. Aber dazu ein andermal mehr. Auch das Thema unnötiger und vermeidbarer Müll beschäftigt uns. Zwar nicht so, dass wir einen No-Waste-Haushalt hätten, aber wir versuchen es jeden Tag ein wenig besser zu machen.
Ich habe jahrelang die im Handel erhältliche Spülmaschinentabs genutzt, meistens die vom Discounter. Jeder Tab ist einzeln in Folie verpackt, was nicht nur viel Müll bedeutet, sondern auch unnötigen Nervkram. Ich mag es einfach, schnell und unkompliziert. Was genau in den Tabs enthalten ist, weiß ich als Verbraucher bei sehr vielen Produkten auch nicht. Gerade im Bereich der Wasch- und Reinigungsmittel lassen viele Unternehmen noch mit der gewünschten Transparenz auf sich warten. Unbefriedigend!
Wichtig war mir zunächst einmal, dass nicht jeder Tab einzeln verpackt ist. Da wird man in der Drogerie, aber auch im Supermarkt mittlerweile gut fündig. Aber auch hier, weiß man selten, ob die Spülmaschinentabs umweltfreundlich sind oder nicht.
Die Qual der Wahl
Ohne mich groß vorzubereiten bin ich los gestiefelt und stand da nun vor dem Regal mit den Spülmaschinenprodukten und sah den Wald vor lauter Bäumen nicht. Was sollte ich nun kaufen? Erstmal fiel alles raus, was einzeln verpackt ist. Dann achtete ich auf die Umverpackung und etwaige Siegel. So kam ich dann an die Denk mit – Spülmaschinentabs nature von dm und bin tatsächlich bis heute dabei geblieben.
Ausschlaggebend war, dass die Tabs nicht einzeln verpackt sind, die Umverpackung minimal und plastikfrei ist und dass die Tabs sowohl mit dem Blauer Engel-Siegel, als auch dem EU Ecolabel zertifiziert sind. Diese Tabs enthalten Reiniger, Klarspüler und Spezialsalz und funktionieren bei mir wirklich hervorragend und dazu kosten sie mit 2,75 €/ 30 Stück nicht die Welt. Gelegentlich helfe ich zwar mit Spezialsalz nach, aber auch nur, weil wir extrem hartes Wasser haben.
Wenige Spülmaschinenmittel ohne umweltschädliches Benzotriazol
Mittlerweile habe ich heraus gefunden, welches genau der umweltbedenklichste Inhaltsstoff in Spülmaschinentabs & Co. ist. Es ist Benzotriazol (BTA) und soll in Geschirrreinigern als Silberschutz fungieren. Es wird ebenfalls als Korrosionsschutzmittel eingesetzt und steht im Verdacht einer endokrinen Wirkung auf Lebewesen. Das bedeutet, dass das Hormonsystem verändert und dadurch die Gesundheit geschädigt werden könnte. Kläranlagen können Benzotriazol nur in geringen Mengen filtern, so dass der Großteil in Gewässer und Seen landet, Mikroorganismen schädigt und sich in Fischen anreichert. Leider ist es als Verbraucher gar nicht so leicht, herauszufinden, ob dieses schwer abbaubare Gift in Produkten enthalten ist. Einzig das Blauer Engel-Siegel gibt sofort Aufschluss darüber. Spülmaschinentabs und -pulver erhalten dieses Siegel nur, wenn strenge Auflagen erfüllt werden und kein Benzotriazol enthalten ist.
Wer umweltfreundliches Maschinengeschirrmittel kaufen möchte: auf den Blauen Engel achten
Zwar bedeutet das nicht zwingend, dass ein Produkt absolut unbedenklich ist, aber es ist definitiv umweltfreundlicher als andere. Das heißt aber nicht, dass Produkte ohne Siegel generell schlecht sind. Die Vergabe eines Siegels erfordert nicht nur die Erfüllung der entsprechenden Kriterien, sondern auch bei vielen Siegeln eine stattliche Gebühr, für das “Tragen” des Siegels auf dem Produkt. Ich kann also verstehen, dass gerade kleinere Unternehmen oder junge Start-ups sich diese Siegel nicht leisten können oder das Geld lieber in nachhaltige & soziale Projekte investieren. Interessiert euch ein Produkt, das ohne Siegel ist, fragt im Zweifel einfach beim Hersteller nach. (Welche Siegel, wie teuer sind, weiß ich leider nicht. Auch nicht, ob das Blauer Engel-Siegel eine Verwendungsgebühr verlangt. Sollte euch das brennend interessieren, grabe ich da gerne weiter.)
Spülmaschinenpulver selber machen
Wer so umweltbewusst wie möglich sein möchte, macht sich sein Spülmaschinenpulver selber. Das dachte ich mir auch und habe mich daran versucht. In Büchern und online gibt es verschiedene Varianten, aber die meisten haben als Basis folgende Zusammensetzung:
Im Verhältnis 1:1:1 werden Waschsoda (Reine Soda), Natron & kristalline Zitronensäure in einem ausreichend großen und verschließbaren Gefäß miteinander vermengt. (Bitte nicht einatmen!) Wer mag, kann hier auch schon sein Spülmaschinensalz hinzugeben. Ich habe das Spezialsalz direkt in der Spülmaschine aufgefüllt und die Dosierung erhöht. Dann einfach 1-2 EL in das Geschirrmittelfach geben. Wer möchte, benutzt zusätzlich Klarspüler im entsprechenden Fach der Spülmaschine.
Ihr bekommt übrigens alle Zutaten in der Drogerie und auch in gut sortieren Supermärkten.
Meine Erfahrung war leider ernüchternd
Ich habe also 50g Waschsoda, mit 50g Natron und 50g Zitronensäure gut vermengt und 2 EL pro Spülgang benutzt. Zusätzlich hatte ich Klarspüler und Salz in der Maschine aufgefüllt. Der erste Spülgang hat mich wirklich positiv überrascht. Alles wurde gut sauber. Spülgang zwei war schon etwas schlechter, gerade bei Gläsern fiel es auf. Spülgang 3 musste abgebrochen werden, weil meine Minna das Streiken anfing. Sie konnte das Wasser nicht mehr vernünftig abpumpen. Fehler vermeintlich behoben, neuer Versuch und wieder kam ein lautes Piepen und eine Fehlermeldung. Da war ich dann raus mit dem Experiment und habe wieder meine Spülmaschinentabs genommen. Nach mehreren Anläufen hatte ich sie dann endlich soweit, dass sie wieder versöhnt und brav ihren Job erledigt – mit gekauften Tabs!
Spülmaschinenpulver selber machen oder Spülmaschinentabs kaufen, muss jeder selbst entscheiden
Nicht jede Spülmaschine mag selbstgemachtes Pulver. Meine kann es gar nicht leiden. Gut, vielleicht liegt das auch am sehr harten Wasser. Vielleicht habe ich zu schnell aufgegeben und ein wenig Feintuning am Rezept hätte ein besseres Ergebnis erzielt. Von anderen habe ich jedoch gehört, dass es bei ihnen ganz prima funktioniert. Hier muss jeder seine Erfahrungen selber machen. Fängt eure Minna an zu zicken, lasst lieber die Finger davon und nutzt einfach weiter gekaufte Produkte. Worauf ihr dabei achten könnt, wisst ihr ja nun.
Vielleicht habt ihr ja noch tolle Tipps oder sogar ein optimiertes Rezept für ein DIY-Spülmaschinenpulver?! Dann würde ich mich sehr über einen Kommentar freuen.
Kommt gut ins Wochenende!
